Berlin in den wilden 20ern – Der Nabel der Welt

Berlin in den wilden 20ern – Der Nabel der Welt

Berlin in den wilden 20ern – Der Nabel der Welt

Vor fast 100 Jahren befand sich Deutschlands Hauptstadt auf dem Höhepunkt ihrer Weltlichkeit. Bevor ab 1924 die „goldenen Zwanziger“ eingeläutet wurden, knirschte sich Berlin durch die „wilden Zwanziger“, welche bereits nach Ende des 1. Weltkrieges begannen. Sie waren Fluch und Segen zugleich – definitiv aber ließen sie Berlin größtenteils exzessiv entgleisen. Die Stadt war zur drittgrößten Metropole der Welt angewachsen. Die Gebietserweiterungen von 1920 schufen Lebensraum und Wirkungsstätten für hunderttausende Zugezogene. Es entwickelte sich im Stadtgebiet eine weltweit einmalige Milieukultur, geprägt vom Schmerz und der Last utopischer Staatsschulden. Die internationalen Reparationsforderungen wegen des verlorenen Weltkriegs, zusammen mit den aberwitzigen Volksanleihen, mit deren Rückzahlung mangels Wirtschaftskraft sowieso keiner rechnete, ließen das Volk in eine unsichere Zukunft blicken. Die schlimmste Inflation der deutschen Geschichte hebelte sukzessive jegliche Relationen aus. Bevor Ende 1923 für einen Liter Milch 360 Milliarden Mark und für eine Straßenbahnfahrt 50 Milliarden Mark aufgebracht werden mussten, vergingen aber noch ein paar Jahre, in denen es sich trotz Krise irgendwie recht gut leben ließ. Berlin hatte im Grunde alles!

Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich in Krisenzeiten vor allem die Kultur, die Künste und das Amüsement prächtig (weiter-)entwickeln. Oder im Berliner Jargon gesprochen: dit Amüsemang. Es war exzessiv, schmutzig und höchst frivol. Vor allem aber war das, was auf den Bühnen der Stadt und auf den Bartresen aufgeführt wurde, so nackt und hemmungslos wie nirgends sonst auf der Welt. Berlin war die freizügigste Stadt der Welt! Es gab Alkohol, Tabak, Drogen, Homosexualität und Prostitution für alle… New York, Paris und London – keine Stadt konnte in dieser Hinsicht um 1920 Berlin das Wasser reichen. Der Lohn der Arbeiter wurde in die Bars getragen. In die Kabaretts und in die vielen Tanzdielen, in denen der letzte Schrei das Nackttanzen war. Anita Berber war die schillernde, leichenblass geschminkte Femme Fatale dieser speziellen Kultur – für die einfachen Leute, Spanner und amüsierwilligen Handelsreisenden. Mit Bier, Cognac, Tabak und Kokain betäubte sich freilich vor allem die Männerwelt. Während die Familienbande daheim schlief, oder die Mütter aus der Not heraus zu „Kunstseidenen“ wurden.

Leute, die den Ruf Berlins gehört hatten und ihm neugierig folgten, überschwemmten das Tages- und das Nachtleben. Amerikaner, Briten und Nordeuropäer kamen in die Stadt. Es machte die Runde, dass jeder, der in Berlin mit ein paar Dollar, Pfund oder Kronen in der Tasche aus dem Zug steigt, auf der Stelle ein Multimillionär ist. Man bleibt. Mann genießt. Und der kreative Geist fließt. Letztlich waren nicht alle nur auf Sex und Betäubung aus. Es blühten auch schöne Künste auf – Musik, Literatur und das seriöse Schauspiel. Die Staatsoper empfing ‚Unter den Linden‘ die wohlhabenden Besucher zu rauschenden Vorstellungen. Der sagenhafte Potsdamer Platz, mit seinen vielen Neonlichtern und dem weltstädtischen Verkehrsgewimmel, bot eine einmalige kulturelle und gastronomische Vielfalt. Geld war schließlich doch da. Viel, viel zu viel. Klar, man musste ein Bier theoretisch mit einem brikettgroßen Bündel Reichsmark bezahlen. Oder man konnte mit einem einzigen Dollar eine ganze Lokalrunde schmeißen. Bis sich nach der Hyperinflation und dem wirtschaftlichen Kollaps dann im Jahre 1924 alles wieder stabilisierte…

Wir als Antikschmuckhändler sind unendlich dankbar für die Kreativität und den Mut, die im Deutschland der frühen Art déco Epoche die Künste vorantrieben. Die Schmuckschöpfungen jener aufregenden Zeit gehören zu den prächtigsten und schönsten von Europa. Was die Berliner Gold- und Platinschmiede an Geschmeide schufen, nahm es mit französischen und englischen Werken ohne Weiteres auf. Den Luxus teuren Schmucks leisteten sich noch immer viele Menschen. Weit hinaus in die Welt wurde er ausgeführt – als Zeugnis der großartigen Metropole Berlin. Entdecken Sie die große Vielfalt von deutschem Art déco Schmuck bei uns im Laden. Montags bis Samstags zwischen 11:00 Uhr und 19:00 Uhr beraten wir Sie gern in unseren Räumen in der Linienstraße 44, Berlin-Mitte. Online haben wir natürlich immer geöffnet: www.antique-jewellery.de Wir sehen uns!


Besuchen Sie unseren Onlineshop für Verlobungsringe, Eheringe und Antikschmuck, wir freuen uns auf Sie!

Rheinfrank Antique Jewellery Berlin, Linienstr. 44, 10119 Berlin-Mitte
Tel.: +49 (0)30 206 89 155

Teile diesen Beitrag


Suche