Emaille

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Emaille (Email) ist in so vielen allgegenwärtigen Dingen ein Teil unseres täglichen Lebens. Schilder, Töpfe, Zifferblätter und vieles mehr sind emailliert, also mit Emaille überzogen. Die praktische, weil oberflächenschützende Eigenschaft von Emaille für Alltagsgerät wird erst seit dem 19. Jahrhundert im großen Stil genutzt. Doch schon lange davor und immer fort sind Emailarbeiten in der Schmuckherstellung eine hoch angesehene Kunst! Der alternative Ausdruck „Glasfluss“ erklärt beinahe in einem Wort die grundsätzliche Eigenschaft von Emaille. Ein Gemisch aus anorganischen und glasbildenden Substanzen, wie Silikate und Oxide, wird durch Eintauchen oder Besprühen auf den zu emaillierenden Gegenstand aufgebracht. Sodann wird diese Schicht bei 850 bis 900 °C eingebrannt. Die Emailschicht schmilzt dabei zu einem Glasüberzug. Dieser Vorgang kann anschließend mehrfach wiederholt werden, um die gewünschte Dicke, verschiedene Farben oder dekorative Element auszuarbeiten. Es gibt verschiedene Techniken bei der Herstellung von Schmuckemail, welche zum Teil bereits vor 1000 Jahren Verwendung fanden.

Nachweislich förderte bereits die byzantinische Kaiserin Theophanu diese erste Blüte der Emailkunst. Als wichtige Referenz für diese Technik dient Kunsthistorikern die „Pala d´Oro“ im Markusdom in Venedig. Ausgehend vom französischen Limoges etablierten sich die Künste der Emailbearbeitung bis ins 20. Jahrhundert insbesondere in Deutschland, Belgien und Frankreich. Seine kreativste und populärste Zeit erlebte der antike Emailschmuck im Jugendstil. Um die Jahrhundertwende entstanden so in der „neuen Kunst“ Frankreichs und Deutschlands überbordend fantasievolle Colliers, Broschen und Ohrringe. Der gestalterischen Fantasie waren und sind dabei keine Grenzen gesetzt.
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