Lava / Mikromosaik & Pietra Dura

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Unter dem Begriff Mikromosaik verstehen wir Schmuckhistoriker eine der fingerfertigsten Techniken in der antiken Schmuckschöpfung Europas. Aus Italien erfreuen uns noch heute Kunstwerke, die zum Staunen und ungläubigem Kopfschütteln anregen. Gemeint ist das Setzen von millimeterkleinen Glasstückchen zu Mikromosaiken in überbordender Fantasie und fundierter Farbenliebe. Auf diese Weise wurden mit Pinzetten Darstellungen von Pflanzen und Tieren, in Gold- und Silbereinfassungen geschaffen.

Die Setzung ganzer Landschaftsbilder und Sehenswürdigkeiten Italiens auf zentimeterkleinem Grund erforderte höchste Präzision und eine äußerst ruhige Hand. Diese feinen „Gemälde aus Glas“ sind überaus erstaunlich! Eine ebenfalls gängige Bezeichnung für diesen speziellen Schmuck ist „Millefiori“. Ursprünglich bezeichnet das Wort Millefiori eine seit der Antike aus verschiedenfarbigen Schichten hergestellte Glasware. Die Kunstfertigkeit Mikromosaike zu setzen, beherrschen heutzutage nur noch sehr wenige Menschen im Vatikan. Möchte man beispielsweise ein Mikromosaikschmuckstück restaurieren lassen, muss man mit Wartezeiten von mehreren Jahren rechnen. Rom wurde auch nicht an einem Tage erbaut… Eine weitere rein italienische Spezialität der kunstvollen Schmuckfertigung basiert auf dem Handwerk des Steinschneidens. Im Antikschmuck sind diese Werke bekannt als „Pietra-Dura“ oder weitenteils auch als „Florentiner Mosaik“. Vor über 400 Jahren schon entwickelte sich in der Toskana, genauer gesagt in Florenz, diese extrem aufwendige Kunst des Schneidens edler Steinplättchen. Diese werden dann vom Künstler mit verschiedenen Techniken zu, als lückenlos wahrgenommenen, bildhaften Darstellungen zusammengesetzt. Beliebte Motive dieser präzisen Arbeiten waren von jeher Blüten und Blätter. Um die Bilder derart farbenfroh und nahezu dreidimensional erscheinen zu lassen, werden unterschiedliche Schmucksteine und organische Materialien miteinander kombiniert. Zum Einsatz kommen unter anderem Achate, Jaspise, Malachite und farbige Marmorsorten aus aller Welt. Ferner finden sich teilweise Koralle und Perlmutt in den Kunstwerken. Die ohnehin schon dekorative Ausstrahlung der einzelnen Farbsteine verdichtet sich in den fertigen antiken Pietra-Dura Schmuckstücken zu einem faszinierenden Gesamtbild. Gefasst wurden die „Intarsien“, also die in vorher entworfenen und ausgeschnittenen Aussparungen eingesetzten Farbsteine, in schmale Goldrahmen. Somit lenkt nichts die Aufmerksamkeit des Betrachters vom Florentiner Mosaik ab.
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