Erst 1869 änderte sich die Schreibweise von Biedermaier in Biedermeier. Die Biederkeit und Kleingeistigkeit großer Teile des Bürgertums wurde in diesen Geschichten karikiert und verspottet. Obwohl diese Epoche viel Häme und Spott ertragen musste, sind die Ideen und Motivationen hinter der Haltung der Menschen nur allzu verständlich. Nach kräftezehrenden Kriegszeiten sehnte sich das Volk nach Harmonie, Frieden und der Einfachheit als Überschaubarem. Das gemütliche Heim wurde das höchste Gut und das Einfache das Glückbringende. Dieses Bestreben spiegelte sich auch in der damaligen Mode und im Schmuck wieder.
Die bürgerliche Gesellschaft trug weniger und sparsameren Schmuck. Zumeist war eine Brosche aus Gold oder Schaumgold der einzige Schmuck, der die Dame zierte. Nicht unüblich war der Besatz mit Türkisen oder Perlen, jedoch stets in vornehmer Zurückhaltung. Die einzige aufwendige Ausnahme im Biedermeierschmuck bildeten Ohrringe und Ohrgehänge. Hier waren florale Elemente und Verzierungen präsent. Meist gearbeitet in der „leichten“ Qualität des Schaumgoldes.
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